Grüne Smoothies haben sich im letzten Jahr zu einem echten Trend entwickelt und mittlerweile findet man in jedem gut sortierten Supermarkt den „Green Smoothie“ von Truefruits. Zeit, um sich als Ernährungs- und Fitnessfreak selbst einmal mit dem bisher skeptisch beäugten Trendgetränk auseinanderzusetzen.
Green Smoothies – Was ist das eigentlich?
Ein grüner Smoothie setzt sich in der Regel aus ca. 50% Pflanzengrün und 50% Obst zusammen und um dem Gemisch seine sämig-flüssige Konsistenz zu verleihen, kommen meist noch Wasser oder andere Flüssigkeiten wie z.B. pflanzliche Milchsorten hinzu. Die Hauptrolle in diesem geradezu als Zaubertrunk angepriesenen Getränk kommt dem „Grünzeug“ wie Blattsalaten, Mangold, Spinat und allen erdenklichen Kohlsorten zu, während das Obst den Smoothie letztlich nur genießbar machen soll.
Je nach Belieben kann man Superfoods in seine Smoothie Kreationen integrieren. Dem Pflanzengrün verdanken die grünen Smoothies ihren Ruf als Vitamin- und Nährstoffbombe, da dieses extrem viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannte Vitalstoffe enthält. Durch die hohe Aufnahme von sekundären Pflanzenstoffen wie Chlorophyll soll Entzündungen vorgebeugt und der Körper entgiftet werden, zudem hält es die Darmflora gesund, bildet Blut und schützt sogar vor Krebs. Da das gründliche Mixen die Zellwände von Obst und Gemüse aufbricht, spart sich der Körper die anstrengende Verdauungsarbeit und kann die wertvollen sekundären Pflanzenstoffe deutlich besser verwerten als dies normalerweise nach gründlichem Kauen der Fall ist.
Victoria Boutenko ist quasi die Erfinderin der grünen Smoothies. Um die Gesundheit ihrer kränkelnden Familie zu verbessern, stellte sie ihre Ernährung immer mehr auf Rohkost um. Doch obwohl es gesundheitlich bergauf ging, fehlte in der Ernährung grünes Blattgemüse – das mochten Mann und Kinder nicht. In ihrer Überlegung, wie sie die Ernährung der Familie weiter verbessern konnte, beobachtete Victoria Boutenko die Ernährungsgewohnheiten unserer nächsten Verwandten, der Schimpansen, welche vorwiegend von Blättern, Wildpflanzen und Früchten leben. Sie kam schließlich auf die Idee, diese Zutaten einfach zu Drinks zu mixen – der grüne Smoothie war geboren.
Die 30-Tage-Challenge – Oder wie ich zu grünen Smoothies kam
Genug der Worte zu Chlorophyll, Spurenelemente und Mineralstoffen, denn all das hilft ja nichts, wenn einem das grüne Gebräu nicht schmeckt oder der Magen es nicht positiv aufnimmt. Und genau dort lag im letzten Jahr meine große Baustelle: Erst habe ich mich monatelang mit starken Bauchschmerzen, Krämpfen etc. rumgequält, dann wurde mir eine Fruktosemalabsorption diagnostiziert und ich musste zwangsweise auf alle Obstsorten verzichten.
Diese Umstellung besserte zunächst meine Probleme, allerdings blieb dies nicht langfristig so, da ich scheinbar auch die großen Mengen Rohkost, die ich seit meiner Ernährungsumstellung zu mir nahm, nicht sonderlich gut vertrug. Anfang Januar begann ich die Diagnose „Fruktosemalabsorption“ anzuzweifeln, da meine Probleme nicht mehr mit dem Konsum von fruchtzuckerhaltigen Lebensmitteln zusammenhängen konnten und trotzdem in regelmäßigen Abständen auftraten. In meiner Verzweiflung begann ich mir zu überlegen, wie ich meine Ernährung sinnvoll umstellen bzw. ergänzen könnte. Als ich Mitte Januar über einen Post in einem der zahlreichen Ernährungsforen auf Facebook auf die „30 Tage Grüne Smoothies Challenge“ stieß, war mein Interesse geweckt, insbesondere den Effekt der „Vorverdauung“ durch die Zerkleinerung im Mixer erhoffte ich mir als eine Lösung für meine Magenprobleme.
Außerdem stellte die Challenge für mich eine gute Gelegenheit dar, meine neuen Stab-/Standmixer auf Herz und Nieren zu testen, sodass ich mich nach kurzem Überlegen in den Emailverteiler auf der Webseite gruene-smoothies.info eintrug. Seit dem ersten Februar trinke ich nun jeden Tag einen grünen Smoothie, welchen ich mir zunächst immer brav nach den Rezepten aus der wöchentlichen Email gemixt habe, mittlerweile aber auch meinen eigenen Einfällen freien Lauf lasse.
So far, so good – Meine bisherigen Erfahrungen
Nach 15 Tage grüne Smoothies ist es Zeit, ein Zwischenfazit zu ziehen und dieses fällt bei mir ausgesprochen positiv aus. Mein Magen hat das pürierte Grünzeug sehr gut aufgenommen und im Gegensatz zu normaler Rohkost und Obst verursachen die grünen Smoothies kein unangenehmes Magengrummeln sowie Magenkrämpfe. Der Drink liegt nicht schwer im Magen und hält mich trotzdem für einige Stunden angenehm satt, je nach Zutaten und Menge variiert dies natürlich.
Die Zubereitung ist zudem alltagstauglich, da man nach Belieben alles in einen Standmixer stopfen kann, dann einfach Deckel drauf und innerhalb von wenigen Minuten hat man alles schön fein geschreddert. Selbst morgens, wenn die Zeit manchmal knapp wird, ist es machbar, sich noch schnell vor der Arbeit/Uni einen grünen Smoothie zu zaubern. Ich mache meist ca. 1L Smoothie, fülle den grünen Brei dann in die 250ml Glasfläschchen von Truefruits und habe dann für die nächsten zwei bis drei Tage meinen Vorrat an grünen Smoothies. Bisher ist mir auch trotz der frischen Zutaten noch nie etwas verdorben, vorausgesetzt natürlich, man lagert die Smoothies im Kühlschrank.
Ich trinke meinen grünen Smoothie meist als Zwischenmahlzeit in der Uni sowie kurz vor dem Training, da er mir durch die Traubenzucker, die zum Teil bereits im Mund durch die Schleimhäute aufgenommen werden, einen kurzfristigen Energiekick gibt und trotzdem nicht schwer im Magen liegt. So hat man während seines Trainings bzw. nach einer kurzen Pause nicht das Gefühl, dass der Körper hauptsächlich mit der Verdauuung beschäftigt ist. Wer kennt es nicht, dieses Gefühl, wenn man nach einer Mahlzeit plötzlich extrem schläfrig wird, kurz davor ist ins „Verdauungskoma“ zu fallen und auf der Arbeit/Uni einfach nur noch den Kopf auf den Tisch legen möchte… Diese Erfahrung ist mir nach dem Verzehr von grünen Smoothies bisher noch nicht widerfahren.
Im Vergleich mit reinen Fruchtsmoothies bevorzuge ich eindeutig die grünen Smoothies, da sie deutlich weniger Zucker enthalten als ihre fruchtigen Verwandten, welche aufgrund der großen Mengen an Fruchtzucker praktisch als Süßigkeit zu sehen sind. Für mich als Sportlerin, die sich nach dem „Low carb“-Prinzip ernährt, eigenen sich solche Zucker- und damit auch Kohlehydratbomben nicht als Zwischenmahlzeit. Außerdem gefällt mir der Gedanke, dass ich mit ca. 0,5L grünem Smoothie bereits einen Teil meiner täglichen Gemüseportionen als leckeren, süßen Drink zu mir nehme. Der Geschmack war nach kurzer Eingewöhnungsphase genauso überzeugend wie der von Fruchtsmoothies, so dass im Endeffekt die gesündere Zusammensetzung den Ausschlag gibt für die grünen Smoothies.
»Mein Verlangen nach süßen Mahlzeiten kann ich mit den grünen Drinks gut stillen und muss trotzdem kein schlechtes Gewissen hinsichtlich der Kalorienbilanz haben.«
Mein Lieblingssmoothie – The Green Machine
Zu guter Letzt möchte ich kurz meinen Lieblingssmoothie vorstellen, den ich mind. 2-3 Mal pro Woche trinke, da ich die Kombination aus den einzelnen Zutaten sehr stimmig finde. Der Smoothie eignet sich auch für Einsteiger, die noch nicht an einen leicht bitteren („grünen“) Geschmack gewöhnt sind.
Zutaten:
- 2 große Handvoll Babyspinat
- 2 mittelgroße, reife Birnen
- 2 mittelgroße, leicht säuerliche Äpfel (z.B.: Elstar, Braeburn)
- 1 Handvoll Basilikum
- 1 ca. 2 cm grosses Stück Ingwer
Zubereitung: Alle Zutaten zusammen mit ca. 200 ml Wasser und ein wenig Zitronensaft in den Mixer geben und solange pürieren, bis der Smoothie seine sämige Konsistenz erhält. Wer keinen Hochleistungsmixer hat, entfernt bei Äpfeln und Birnen vorher das Kerngehäuse.
Mein Fazit
Durch die 15 Tage mit der „Green-Smoothie-Challenge“ bin ich auf den Geschmack gekommen und werde die kleinen Nährstoffbomben weiterhin täglich trinken. Sie sind gesund und überaus praktisch, wenn man tagsüber kaum Zuhause ist und sich sein Essen im Voraus zubereiten muss. Der Hype um die grünen Smoothies und ihre mannigfaltigen Wunderwirkungen interessiert mich nur peripher und ist nicht der Grund, warum ich von grünen Smoothies begeistert bin. Zumal ich nicht an die zum Großteil nicht wissenschaftlich nachgewiesenen Effekte glaube, da man nach Meinung vieler Wissenschaftler auch durch eine „normale“, an Blattgemüse reiche Ernährung ausreichend Mikronährstoffe zu sich nimmt. Für mich stellen Smoothies eine Alternative zu der traditionellen Verarbeitung von Gemüse in Salaten, Eintöpfen etc. dar, die meinem Magen im Vergleich zu Rohkost deutlich besser bekommt. Meine schon vorher gesunde Ernährungsweise ist durch die grünen Smoothies um eine Facette reicher geworden.
In diesem Sinne: A green smoothie a day, keeps the doctor away! ;-)
Charly ist 24 Jahre alt und sportlich schon immer sehr aktiv. Seit ihrem 10. Lebensjahr hat sie leistungsmässig Hockey gespielt und das zueletzt sogar in der 1. Bundesliga. Während ihres Studiums fehlte ihr dann die Zeit für den Leistungssport, sodass sie sich eine zeitlang auf’s Training im Fitnessstudio konzentriert hat. Dies allein war ihr aber nicht fordenrd genug und seit einem halben Jahr ist sie auch aktiv bei Freeletics dabei (App: Charly S). Zu empfehlen ist auch ihr Instagram-Account Carlinha_90, bei dem es um Sport und Ernährung geht.